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Die stille Gefahr im Schlaf

Vielleicht haben Sie von ihrem Partner, ihren Kollegen oder auch ihren Mitbewohnern schon einmal vorgetragen bekommen, was für Schnarchgeräusche sie nachts von sich geben und wie sie selbst davon aufgeschreckt sind, nur um kurz danach wieder in Schlaf zu verfallen, weiter zu schnarchen und erneut selbst durch ihr lautes, unregelmässiges Sägen wach zu werden. Oft witzelt und lacht man gerne über solche Szenen, werden sie auch meistens sehr amüsant vorgetragen. Doch was viele nicht wissen; hinter der lustigen Geschichte kann sich eine gefährliche Krankheit verbergen.

Schlafapnoe2

 

Die Schlafapnoe ist durch kurzzeitige Atemstillstände oder Erstickungsgeräusche während des Schlafs gekennzeichnet. Pro Nacht können diese Atemstillstände mehrere hundert Mal auftreten, ohne, dass sich der Betroffene am nächsten Morgen daran erinnert. Meistens ist es der Lebenspartner, der auf die nächtlichen Atmungsaussetzer, welche normalerweise mit einem lauten, unregelmässigen Schnarchen einhergehen, hinweist. Die Betroffenen selbst verspüren oft nur eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit oder stellen fest, dass sie nachts häufiger schwitzen. Dennoch denkt man bei solchen Dingen nicht gleich an erster Stelle an eine gefährliche Lungenkrankheit.

Ursachen der Schlafapnoe

Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist die am häufigsten vorkommende Form und entsteht durch eine starke Verengung der oberen Luftwege. Diese kann zum Beispiel bei Nasenpolypen, Nasenscheidewandverkrümmungen, chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen, vergrösserten Rachen- oder Gaumenmandeln oder einem zu kleinen Unterkiefer hervorgerufen werden.

ine häufige Ursache bei übergewichtigen Menschen ist auch eine vermehrte Fettablagerung im Rachen und in der Zunge. Im Schlaf erschlafft die gesamte Muskulatur, auch die in Mund und Rachen, die den hinteren Teil des Gaumens und die Zunge kontrolliert. Wenn nun die Muskulatur nicht stark genug ist, fällt der weiche Gaumen und die Zunge nach unten und es entsteht eine Verengung der Luftwege, welche sich häufig durch Schnarchen bemerkbar macht. Erschlafft die Muskulatur zu stark, können dadurch die Luftwege gänzlich verschlossen werden. Ein- und Ausatmen ist dann nicht mehr möglich. Es kommt zu den typischen Atemaussetzern, welche je nachdem zehn Sekunden bis zu zwei Minuten andauern können. Aufgrund dessen nimmt der Sauerstoffgehalt im Blut ab und löst verschiedene Arousals (überlebenswichtiger, natürlicher Vorgang unseres Körpers) aus, um sich vor dem Ersticken zu schützen.
Es kommt zu einer lebensrettenden Weckreaktion des Körpers, bei der die Betroffenen häufig auch mal Arme und Beine bewegen, davon jedoch meistens nichts mitbekommen. Da sich die Atemaussetzer ständig wiederholen, führt der gestörte Schlaf zu spürbaren Auswirkungen am Tag.

Symptome einer Schlafapnoe

  • agesschläfrigkeit mit Gefahr von
  •  SekundenschlafKonzentrationsstörungen und Nerv
  • ositätUnregelmässiges SchnarchenNächtl
  • iches SchwitzenRuckartiges
  • Erwachen mit Gefühl
  • von AtemnotChronische Kopfschmerzen (häufig
  •  bei Frauen)Leichte GereiztheitSexuelle Stör
  • ungenDepressionen (häufig bei Frauen)                                                                                             
     

 

Weitere Risiken

Die Schlafapnoe birgt nebst den Symptomen auch noch weitere Risiken, von denen die Betroffenen häufig nichts mitbekommen. Die anhaltenden Atempausen führen nämlich auch zu einem Sauerstoffmangel in allen Organen, folglich beschleunigt sich der Puls aufgrund des auslösten Arousals, da der Körper diese Unterversorgung schnellstmöglich aufzuheben versucht – mit einer Weckreaktion des Schlafenden.
Es wird vermutet, dass die obstruktive Schlafapnoe zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufs führt. Beobachtungen zufolge leiden Betroffene häufig auch an weiteren Krankheitserscheinungen, wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Koronarer Herzerkrankung, Herzinsuffizienz und tragen ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt.

04 CPAP Maske

Therapie

Eine Therapie der Schlafapnoe zielt darauf ab, die Atmung während des Schlafens zu normalisieren. Schon einfache Therapiemassnahmen wie Seitenlage beim Schlafen, Nikotin- und Alkoholverzicht, Reduzierung des Körpergewichts und regelmässige Bewegung können Linderung verschaffen. Des Weiteren gibt es auch sogenannte Schnarchspangen, die den nächtlichen Atemaussetzern entgegenwirken sollen. Sollten diese Massnahmen erfolglos sein, empfiehlt sich eine CPAP-Therapie. Damit ist eine Überdruckmaske gemeint, die nachts angezogen wird. Mithilfe eines Gebläses wird dem Patient sanft Sauerstoff in die Lunge gepresst, was ein Zusammenfallen der Atmung verhindert und Atemaussetzer lindert. Unter dieser Therapie kann die Häufigkeit der Folgeerkrankungen des Herz-Kreislaufs merklich reduziert werden. Jedoch verträgt nicht jeder Patient die Therapie gleichermassen gut.

Viele CPAP-Patienten klagen über Beeinträchtigungen und Nebenwirkungen, wie, Angst vor dem Ersticken durch die beschwerliche Ausatmung (gegen den Druck der Luftzufuhr), Kontaktallergie aufgrund Materialunverträglichkeit, trockene Mund- und Nasenschleimhäute, Brust- und Lungenschmerzen, Einschränkungen des Zusammenlebens mit dem Partner durch Bewegungsbeeinträchtigung und laute Geräusche. Diese Beeinträchtigungen und Nebenwirkungen führen sehr häufig dazu, dass die Therapie durch den Betroffenen abgebrochen wird.

Somit bleibt der Therapieerfolg aus und es besteht weiterhin ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems. In solchen Fällen sollte dringend das Gespräch mit einem Facharzt gesucht werden, um eine andere geeignete, eventuell auch operative Therapieform zu finden, denn eine unbehandelte Schlafapnoe führt zu einer deutlich kürzeren Lebenserwartung von ungefähr zehn Jahren. Zehn Jahre – eine lange Zeit, in der viele schöne Momente vorkommen, die man nicht missen sollte…