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Die Evolution der Muttermilch

Das Sujet der diesjährigen Stillkampagne lehnt sich an eine neue Studie der Evolutionsbiologin und Professorin Katie Hinde. Die neuesten Ergebnisse ihrer artübergreifenden Forschung liefern den Beleg, dass keine andere Substanz das komplexeste aller Organe, das menschliche Gehirn, so gut mit allen notwendigen Nährstoffen, Hormonen und bioaktiven Inhaltsstoffen versorgt wie die menschliche Muttermilch.

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Schon vor über 300 Millionen Jahren begannen die Säugetiere im Zuge der evolutionären Anpassung, Milch zu bilden für den Schutz und die Versorgung des Nachwuchses. Da der Körper der Mutter bereits an ihr Lebensumfeld angepasst ist, werden mit der Muttermilch alle wichtigen Nährstoffe für ein optimales Wachstum an den Nachwuchs weitergegeben. Die Muttermilch hat sich über die Zeit so entwickelt, dass damit sämtliche Organe des Säuglings optimal versorgt werden.

Die jährliche Stillkampagne zeigt die zahlreichen Vorteile von Muttermilch auf und möchte Mütter motivieren, ihre Babys sechs Monate ausschliesslich zu stillen, so wie es die Weltgesundheits-Organisation (WHO) empfiehlt. Denn Stillen bringt für Mütter und Babys viele gesundheitliche Vorteile und stärkt gleichzeitig die Beziehung zwischen Mutter und Kind. Muttermilch hat zu jeder Zeit die richtigen Anteile an Proteinen, Fetten und Kohlenhy­draten sowie Mineralstoffen und Vitaminen, welche Babys im Wachstum und in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung optimal unterstützen. So haben gestillte Babys dank der infektionshemmenden Eigenschaften der Muttermilch ein geringeres Risiko für Mittelohrentzündungen, Atemwegserkrankungen, Allergien, Krebserkrankungen, Diabetes im Kindesalter und sogar Übergewicht. Zudem fördert Stillen eine gesunde Entwicklung der Kiefer- und Zahnstellung, der Zungen- und Gesichtsmuskulatur und damit die Sprachentwicklung. Darüber hinaus werden bei der Mutter die Rückbildungsvorgänge nach der Geburt gefördert, und das Stillen trägt dazu bei, dass die Mutter ihre normale Figur schneller wieder zurückerhält.

Die Stillkampagne möchte die ganze Familie während der wichtigen Stillzeit unterstützen und auch berufstätigen Frauen aufzeigen, wie sie trotz Wiederaufnahme der Arbeit nach dem Mutterschaftsurlaub weiter stillen können. Über die Info-Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! werden alle Fragen rund ums Stillen beantwortet, und an den Still-Frühstücken stehen Stillberaterinnen den Müttern mit Rat und Tat zur Seite.

 

Still–Zmorgä

Im Rahmen der Stillkampagne findet am Mittwoch, 6. Juni 2018, von 8:00 bis 10:30 Uhr im Haus Hiltl, Sihlstrasse 28 in Zürich, das nächste «Still-Zmorgä» statt. Stillende Mütter kommen in den Genuss eines gesunden Frühstücksbuffets und erhalten viele tolle Geschenke für Mutter und Baby. Professionelle Stillberaterinnen beantworten alle Fragen rund ums Stillen und geben den jungen Müttern viele wertvolle Tipps mit auf den Weg. Auch werdende Mütter sind herzlich willkommen.

Kosten inkl. ein Heissgetränk CHF 35.- pro Person (Kinder sind gratis).
Anmeldung und alle Infos: www.stillkampagne.ch (Anzahl Plätze limitiert)

 

Muttermilch

Dies erklärt die Evolutionsbiologin Katie Hinde, Professorin und Gründerin des Blogs «Mammals Suck... Milk!». Die neuesten Ergebnisse ihrer artübergreifenden Forschung liefern den Beleg, dass keine andere Substanz das komplexeste aller Organe, das menschliche Gehirn, so gut mit allen notwendigen Nährstoffen, Hormonen und bioaktiven Inhaltsstoffen versorgt wie die menschliche Muttermilch.

Studie von Katie Hinde

Schon vor über 300 Millionen Jahren begannen die Säugetiere im Zug der evolutionären Anpassung, Milch zu bilden für den Schutz und die Versorgung des Nachwuchses. Säugetiermütter entwickelten die einzigartige und von Hinde so treffend formulierte Fähigkeit, «ihren Körper gewissermassen zu ver flüssigen, um ihre Jungen zu ernähren». Da der Körper der Mutter bereits an ihr Lebensumfeld angepasst ist, werden die Ergebnisse dieser Adaptation über den «Verflüssigungsprozess» in Form von Milch an den Nachwuchs weitergegeben, wodurch dieser völlig unabhängig vom verfügbaren Angebot an Nahrung und sauberem Wasser wachsen und gedeihen kann.

Die Milch hat sich über die Zeit so entwickelt, dass damit sämtliche Organe des Säuglings optimal versorgt werden. Dies hilft uns zu verstehen, warum nur Muttermilch die frühkindliche Entwicklung des menschlichen Gehirns, welches weiterhin intelligenter ist als jede vom Menschen ersonnene Technik und als das Gehirn des nächstklügsten Tieres, optimal unterstützt. Sie enthält mehrere
 hunderttausend verschiedene bioaktive Moleküle, die grossteils direkt oder indirekt auf das Gehirn wirken.  

In ihrer aktuellen Forschung untersucht Hinde, wie einzigartige Hormone in der Muttermilch bestimmen, ob die Milch für die Energieversorgung des Säuglings oder für dessen Gehirn- und Organwachstum verwendet wird. «Jede Kalorie kann nur einmal verbrannt werden. Ob eine Kalorie als Energieträger oder als Gewebebaustein verwendet wird, muss irgendwie bestimmt werden», so Hinde. «Die Hormone in der Milch leiten den Körper bei der Entscheidungsfindung an, wenn Abwägungen zu treffen sind, ob Energie für Entwicklungs- oder für Handlungsprozesse bereitgestellt wird.»

Letztlich steuert das Gehirn auch den Körper – im Verlauf des gesamten Lebens.
Ein Gehirn, dessen Entwicklung mit der evolutionsoptimierten Milch seiner Art er-
nährt wurde und sich mit deren Hilfe entwickelt hat, kann den Körper ein Leben
lang in idealer Weise anleiten. Hindes Fazit: «Muttermilch ist Nahrung, Medikament und Signalstoff; sie ist die entwicklungsgerechte Erstnahrung für Säuglinge und wir wissen zu wenig darüber, um sie genau nachzubilden.»